Ein paar Zahlen zur Müllvermeidung:
- ca. 780.000 Neugeborene pro Jahr in Deutschland benötigen ca. 4.700.000 Windeln pro Tag.
Alle „Wickelkinder“ in DE zusammengenommen sind das täglich gute 9 Millionen Wegwerfwindeln! - ca. 85.000 Neugeborene pro Jahr in Österreich benötigen ca. 512.180 – eine halbe Million! – Windeln pro Tag! Und das sind nur die Neugeborenen eines Jahrgangs. Wenn man dann noch bedenkt, dass Kleinkinder mit Wegwerfwindeln oft bis sie vier Jahre alt sind Windeln brauchen, kann einem schon anders werden…
- 1 Kind produziert in seiner Wickelzeit ca. 1,25 Tonnen Müll an Wegwerfwindeln.
Das wären in Österreich pro Geburtenjahrgang 106.250 Tonnen Müll, in Deutschland 975.000 Tonnen Müll. - Der Anteil von Windeln beim Müllaufkommen liegt in manchen Städten bei 10%–12%.
Oftmals wird diskutiert, ob Stoffwindeln denn wirklich umweltfreundlicher sind. Schließlich werden ja auch bei Stoffwindeln in der Herstellung Ressourcen ge- und verbraucht, und gewaschen werden müssen sie dann auch noch. Aber während bei der Verwendung von Wegwerfwindeln der ökologischer Fußabdruck einfach nur schlecht ist, kann dieser mit Stoffwindeln durch verschiedene Maßnahmen beeinflusst werden. Ich kann zB darauf achten, woher ich meine Stoffwindeln beziehe und welche Materialien ich nehme. Viele Hersteller achten auf entsprechend zertifizierte Stoffe aus nachhaltiger. Oder ich kaufe überhaupt second-hand. Wenn Stoffwindeln bei mehreren Kindern verwendet, weitergegeben und weiterverkauft werden, werden essenzielle Ressourcen gespart. Und auch beim Waschen kann vieles entsprechend ausgewählt und angepasst werden, sodass Energieverbrauch und CO2-Ausstoß reduziert und minimiert werden, und somit die Ökobilanz verbessert wird. Und es entsteht kaum Müll, da selbst beschädigte, undichte Überhosen z.B. als Puppenwindeln oder Einlagen z.B. als Putzfetzen verwendet werden können.
Einen aktuellen Bericht des UN Environment Programme dazu findest du hier: UNEP-D003-Nappies-Report_lowres.pdf (lifecycleinitiative.org) und hier eine Zusammenfassung bei der Stoffwindelakademie: Sind Stoffwindeln ökologischer? Ja sagt die neueste Studie! (stoffwindel-akademie.de)
Außedem finde ich die Lern- und Vorbildwirkung wichtig. Den Kinder wird vorgelebt und sie lernen, dass nicht alles benutzte gleich weggeworfen wird.
Kostenersparnis: Mit Stoffwindeln können Eltern – je nach dem, welche Produkte sie wo kaufen – gute € 1.500 sparen im Vergleich zu Wegwerfwindeln auf die gesamte Wickelzeit gesehen – und noch deutlich mehr, wenn die Windeln bei einem weiteren Kind wieder verwendet oder weiterverkauft werden. Auch die Kosten für Waschen (Wasser, Strom, Waschmittel) sind dabei berücksichtigt!
Besonders bei dünnem Milchstuhl halten Stoffwindeln besser dicht, und die mit Wegwerfwindeln typischen „Stuhl-Explosionen“, bei denen der Stuhl am Rücken des Babys bis zum Kopf rausschießt, kommen nicht vor. Dadurch hat man oft trotz Stoffwindeln im Endeffekt weniger Wäsche.
Angenehmeres Windelklima – Stoffwindeln sind auch für empfindliche Babyhaut gut geeignet, und es herrschen bis zu 2° weniger in einer Stoffwindel als in einer Wegwerfwindel.
Stoffwindeln unterstützen die natürliche physiologische Entwicklung der Hüft- und Beinstellung und somit der motorischen Entwicklung.
Außerdem sind Stoffwindelkinder in der Regel bis zu zwei Jahre früher trocken (mit 1,5-2 Jahren)* als Kinder, die mit Wegwerfwindeln gewickelt werden (mit 3,5-4 Jahren)*.
Und – last but not least – sind Stoffwindeln mit ihren bunten Designs hübsch anzuschauen und machen optisch am Kind einfach mehr her als eine Wegwerfwindel.
*dies sind statistische Werte. Stoffwindeln allein geben per se noch keine Garantie, dass ein Kind früher trocken ist. Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es gibt natürlich auch Kinder, die mit Wegwerfwindeln gewickelt und ebenfalls mit eineinhalb Jahren trocken sind.